Tag | Tagesabschnitt | Tag | Tagesabschnitt |
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01 | Ankunft in Auckland | 08 | Kaikoura - Hanmer Springs |
02 | Ankunft in Christchurch | 09 | Hanmer Springs |
03 | Christchurch | 10 | Hanmer Springs - Motueka |
04 | Christchurch - Dunedin | 11 | Kaiteriteri, Marahau |
05 | Dunedin - Twizel | 12 | Abel Tasman Nationalpark |
06 | Lakes Pukaki, Tekapo - Christchurch | 13 | Motueka - Picton |
07 | Christchurch - Kaikoura | 14 | Picton - Wellington |
Die Überraschung ist groß. Nur eine Handvoll Leute warten auf die Einreise. Nach 5 Minuten sind wir drin und erreichen das Kofferband. Unsere Koffer sind mit die Ersten, die auftauchen. Damit sind wir auch die Ersten bei der Koffer-Röntgen-Anlage, wo sich die Beamten mit den niedlichen schnüffelnden Hunden unvorbereitet und völlig überrascht von unserer Ankunft sehen. Da wir keinerlei organische Lebensmittel mit uns führen und relativ unverdächtig aussehen, stehen wir Minuten später draußen auf dem Bussteig, Lane 2, an dem der Yellow Bus halten sollte. Der Yellow Bus verkehrt vom Airport aus als kostenloser Hotel Shuttle, der unter anderem auch unser gebuchtes Kiwi Airport Motel anfährt. Der Bussteig ist gegenüber dem Ausgang Nr. 8.
Draußen empfängt uns ein von Sturm gepeitschter Regen. Etwas überrascht von dem ungemütlichen Wetter stehen wir uns jetzt aber die Beine in den Bauch. Eigentlich sollte der Hotel Shuttle alle 30 Minuten fahren. Die so schön eingesparte Einreisezeit rann dahin und die Regentropfen an unseren Jacken hinab. Alle möglichen Shuttle tauchen auf und fahren wieder weg, nur der Yellow Bus ist nicht dabei. Nach einer drei viertel Stunde nehmen wir uns ein Taxi.
Der Taxifahrer kennt das Motel nicht und hat Mühe, die Adresse, die ich ihm nannte, zu finden. Die Fahrt dauert ewig, es ist
aber auch überall starker Verkehr. Das Auckland Airport Kiwi Motel soll angeblich 3,5 Sterne haben. Ich habe keine Ahnung, wie
sie dazu gekommen sind. Das Motel besteht aus mehreren Gebäuden. Der Weg zu unserem Gebäude war anfangs zwar ausgeschildert,
doch im Dunkeln, bei heftigem Sturm und Regen, stehen wir plötzlich vor einer unüberwindbaren Hecke. Wir müssen mit unseren Koffern
wieder zurück bis zu dem letzten Wegweiser. Über eine vom Regen durchnässte Wiese laufen wir weiter, bis wir den nächsten Wegweiser
finden. Nachdem wir dann endlich durchnässt in unser Zimmer eingetreten sind, stehen wir in einem ältlichen Apartment. Gut, das Motel
in Flughafennähe wurde billig im Vergleich zur Konkurrenz im Internet angeboten. Bis morgen früh um 6 Uhr sollte es reichen.
Der Orkan draußen wird immer schlimmer und pfeift immer stärker werdend durch alle geschlossenen Fenster- und Türenritzen.
Davon gibt es jede Menge. Das Badezimmerfenster lässt sich nicht schließen. Deshalb nächtigt an der Decke und den Wänden
eine große Mückenschar. Die Badezimmertür lässt sich auch nicht richtig schließen. Wir verkrochen uns müde in die durchgelegenen
Betten, draußen hörte es sich an, als ob die Welt unterginge.
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Die gesamte Nordinsel war noch wolkenverhangen. Erst mit dem Erreichen der Meerenge zwischen beiden Inseln reißt der Himmel hin und wieder auf und beschert uns beim Überflug der Cook Strait nach Christchurch einen ganz guten Blick auf die Marlborough Sounds. Als wir wenig später die Ausläufer der Southern Alps überqueren, registrieren wir zu unserem Entsetzen Schnee auf den Berggipfeln. Für diese Jahreszeit ist für diese Gegend der Südalpen eher ungewöhnlich.
Pünktlich landen wir in Christchurch und freuen uns schon auf ein zügiges Weiterkommen. Doch anstatt anzudocken, bleibt die Maschine
auf dem Rollfeld stehen und rührt sich fast eine halbe Stunde nicht mehr. Als Unterhaltungsprogramm können wir aus dem Fenster
zusehen, wie sich heftige Graupelschauer mit Sonnenschein abwechseln. Der Sturm der vergangenen Nacht hatte einige Gates
zerstört, so dass an diesem Morgen nicht ausreichend funktionsfähige Gates für neu ankommende Flugzeuge vorhanden waren.
Auch im Flughafen herrscht das Chaos wegen der vielen gecancelten Flüge gestern. Nach einer guten Stunde können wir
endlich das Terminal verlassen. Einer unserer Koffer lag wohl oben auf dem Gepäckwagen und war total nass. Später sollte sich
herausstellen, dass sogar die Kleidung durchgeweicht war, so heftig waren die Regen und Graupelschauer. Mit Verspätung kamen wir
deshalb zur Station des Wohnmobil Vermieters. Unser vorgemerkter Termin war somit verstrichen, sodass wir fast eine Stunde warten
mussten. Aber auch bei der Wohnmobilübergabe bekommen wir kostenlose Duschen in Form von heftigen Schauern. Wer sich für die
Wohnmobileinzelheiten interessiert, kann das auf meiner
Campervan-Seite nachlesen.
Alle Verspätungen zusammengenommen haben uns aber nicht weiter gestört. Schließlich haben wir an dem Ankunftstag keine Weiterreise
mit dem Wohnmobil geplant. Nach der Wohnmobilanmietung steuern wir den nächsten Supermarkt an, um Vorräte anzulegen. Den Campingplatz
in Christchurch buchen wir immer vor, damit wir sicher einen Platz bekommen. Der Kiwi Platz an der Blenheim Road ist tatsächlich
ausgebucht. Es sollte sich auch im weiteren Verlauf unserer Reise zeigen, dass in diesem Jahr 2018 noch unheimlich viele mit
ihren Campern unterwegs sind. Den Rest des Tages verbringen wir mit Auspacken, sich einrichten, mal kurz herumschauen, Abendessen und
endlich mal so richtig ausschlafen.
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Unser ursprünglicher Plan sah vor, heute an die Lakes Tekapo und Pukaki in den Southern Alps zu fahren und anschließend weiter
nach Te Anau in die Fjordlands. Doch der Wetterbericht sagte für heute und morgen heftigen Regen an den Lakes
vorher und für Te Anau sogar für die kommenden 5 Tage. Deshalb haben wir, nicht das letzte Mal wegen des Wetters, unsere
Reiseplanung über den Haufen geworfen. Wir nehmen stattdessen Kurs auf Dunedin, denn dort sollte es heute aufklaren und morgen
schön sein. Anschließend sollte das Wetter an den Lakes wieder besser werden.
Die Fahrt nach Dunedin mit 360 Km an diesem Tag sieht zwar eher nach Flucht aus, als nach einer gemütlichen Tour; aber
Sightseeing im Regen, das wollten wir vermeiden.
Auf dem Weg nach Dunedin auf dem State Highway (SH 1) liegen einige Sehenswürdigkeiten. Oamaru zum Beispiel wartet
mit einer sehr schönen und historischen Innenstadt auf.
Man könnte auch zum Oamaru Lookout Point hinauffahren. Von dort oben hat man bei gutem Wetter eine schöne Rundumsicht auf die an einer weit geschwungenen Bucht liegenden Stadt. Nach Westen hin grüßen die in der Ferne liegenden schneebedeckten Gipfel der Alpen.
Im weiteren Verlauf auf dem SH 1 erreicht man Moeraki als ein lohnenswertes Ziel, ca. 75 Km vor Dunedin. Man findet dort die Moeraki Boulders, eine weitere Yellow-Eyed Penguin Colony und das Katiki Point Lighthouse am Ende der Moeraki Road.
Schilder an der Straße weisen auf einen Parkplatz mit Restaurant bei den Moeraki Boulders hin. Von dort aus führen Treppen zum Strand hinunter. Trockenen Fußes erreicht man die Felsen nur bei Ebbe. Das Glück mit der Ebbe hatten wir vor 10 Jahren. Damals konnten wir die seltsamen kugelrunden Steine mit ca. 4 m Durchmesser besichtigen und anfassen, die wie überdimensionale Kanonenkugeln aussehen.Über die Herkunft dieser Steinkugeln wird immer noch gerätselt. Diesmal war Flut, da versinken die Steine im Pazifik. Einige Unentwegte schlichen sich an der Strandböschung entlang und wurden oft von den starken Wellen erwischt. Macht einfach keinen Sinn bei Flut.
Die anderen beiden Highlights heben wir uns für das nächste Mal auf und übernachten nicht auf dem Kiwi
Campingplatz im nahen Hampden sondern fahren bis Dunedin. Wir hatten halt immer das Wetter im Auge.
Die recht flache Landschaft zwischen Christchurch und Oamaru wird hügeliger, dann richtig bergig. Je näher man Dunedin kommt,
ähnelt sie der englischen Landschaft des Cornwalls. Der SH 1 führt in steiler kurviger Fahrt hinab in die Stadt. Der Verkehr hier
ist hektischer als man denkt. Wir übernachten im Aaron Lodge TOP 10 Holiday Park.
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Aber zurück zu unserem Tagesbeginn in Dunedin. Am frühen Morgen ist unser erstes Ziel der Chinese Garden in der Stadt. Wir waren viel zu früh und mussten bis zur Öffnung um 10 Uhr warten. Der Eintritt kostet ein paar Dollar, die sich unserer Meinung nach aber lohnen. Der Garten wurde nach traditionellen chinesischen Landschaftsvorlagen mit chinesischen Pflanzen und Steinen sowie Pergolen gebaut. Er ist eine schöne Ruhe Oase mitten in der Stadt. Kinder werden ihn eventuell als langweilig empfinden. Kostenlose Parkplätze sind vor dem Garten vorhanden.
In Dunedin wähnt man sich in einer schottischen Stadt. Es geht hektisch zu, besonders zur rush hour. Das Zentrum, rund um den achteckigen zentralen Platz The Octagon machte auf uns einen schweren, beengenden Eindruck. Das grau-weiße Gebäude des Bahnhofs mit dem roten Dach hebt sich von den anderen grauen Gebäuden in der Stadt ab. Innen ist der Fußboden ein Kunstwerk aus kleinen Mosaiksteinchen, mit denen u. a. Lokomotiven gelegt sind. Überhaupt fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit um 1910 herum. Ein wunderschöner nostalgischer Bahnhof, in dem kaum Leute zu sehen sind. Die sitzen nach Feierabend alle in den Pubs, die ihre Tische und Stühle draußen auf den Bürgersteigen stehen haben.
Bekannt geworden ist Dunedin sicherlich auch durch die Baldwin Street, die mit 38 % wohl steilste Wohnstraße der Welt. Mit unserem schweren Wohnmobil habe ich mich nicht getraut, hinauf zu fahren.
Als wir 2008 das erste Mal versuchten mit dem Wohnmobil auf den Signal Hill Lookout zu fahren, hatte mich der Mut verlassen, den steilen, bisweilen engen Anstieg in Angriff zu nehmen. Als wir uns nämlich auf der schmalen, immer steiler werdenden Wohnstraße im 1. Gang hinauf quälten, bekamen wir Panik, dass unser großes Wohnmobil irgendwann stecken bliebe und wir nicht mehr zurückkämen. An einer Kreuzung gaben wir auf und wendeten.
Im April 2018 und mit gut 20.000 Km Neuseelanderfahrung mit großen Wohnmobilen und einem Automatikgetriebe war das keine große Anforderung mehr. Gut, auf der zwischendurch immer mal wieder nur einspurigen Signal Hill Road nach oben war ich schon froh, dass mir keiner entgegen kam. Und runter musste ich schließlich auch wieder.
Mit unserem Wohnmobil fanden wir am späten Vormittag reichlich Parkraum. Nach wenigen Schritten erreichten wir die Aussichtsplattform. Wir werden belohnt mit einem weiten Panoramablick. Unter uns liegt der Otago Harbour, der die Halbinsel Otago vom Festland trennt. Die Otago Halbinsel selbst geht in die Stadt Dunedin über, die sich vom Wasser aus gesehen bis hinauf in die umgrenzenden Berge zieht. Wer Zeit mitbringt und sportlich ist, kann natürlich auch zu Fuß hier herauflaufen.
Die Otago Halbinsel besuchen wir diesmal nicht, wer sich dafür interessiert, kann das in einem meiner anderen Reiseberichte im Kapitel Otago Halbinsel nachlesen.
Im Frühjahr oder im Sommer mag man auch in den botanischen Garten gehen. Wie in Neuseeland üblich, sind die Gärten sowie die Parkplätze kostenfrei. Aber, wie immer auch üblich in Neuseeland, gibt es nirgendwo ausgewiesene Parklätze für Wohnmobile. So muss man halt sehen, wo man bleibt. Aber dafür grünt, blüht und duftet es angenehm beim Durchschlendern des wunderschönen Parks. Bei einem Regenschauer kann man sich ins Tropenhaus flüchten.
Am frühen Nachmittag starten wir bei Sonnenschein die etwas unfreiwillige Weiterreise nach Twizel. Die Fahrt führt auf dem
SH 1 zurück bis Oamaru, dann weiter auf dem fast verkehrsfreien SH 83 unspektakulär nach Twizel. Man sollte in Oamaru
auf die Tankfüllung achten, denn im weiteren Verlauf sind Tankstellen dünn gesäht. Ungefähr ab Omarama grüßen die schneebedeckten Berge
der Southern Alps. Wir übernachten im schön gelegenen Twizel Holiday Park.
Die Leute hier sind sehr nett, der Park ist sauber, und wenn es dunkel ist, dann ist es so dunkel, dass man die Milchstraße mit
bloßem Auge erkennen kann.
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Man glaubt es nicht, doch die ersten schnell herangezogenen Wolken haben dem eigentlich türkisblauen See eine graublaue Färbung verpasst, als wir den Lake Pukaki Viewing Point erreichten. Und noch etwas ist ungewöhnlich zu dieser Tages- und Jahreszeit. Der Parkplatz wimmelt schon am frühen Morgen vor Touristen. Klar, Asiaten sind immer schon da, aber auch viele Langnasen mit ihren Wohnmobilen.
Stattdessen nehmen wir das nächste Ziel in Angriff, den Lake Tekapo. Nach knapp 50 Km erreichen wir den See und stellen das Wohnmobil kurz vor dem Ort auf einem Großparkplatz ab. Auch hier herrscht schon sehr viel Betrieb. Dann fällt uns ein, dass ja Sonntag ist, da sind natürlich auch viele Neuseeländer unterwegs.
Wir schlendern gemütlich am Ufer entlang bis wir auf der anderen Seite die Church of the Good Shepherd sehen. Zu Fuß kann man über eine Brücke, die den Lake Tekapo Ausfluss quert, hinüberlaufen. Man kann natürlich auch direkt von der Hauptstraße mit dem Wohnmobil den Parkplatz vor der kleinen Kirche anfahren, er ist auch für Wohnmobile groß genug.
Über den Burke Pass fahren wir anschließend auf relativ breiten Straßen durch die schöne Voralpenlandschaft. Die
Schlechtwetterfront im Nacken erreichen wir am Nachmittag bei zunehmendem Sturm Christchurch. Es ist unfassbar zu dieser
Jahreszeit, aber wir haben den letzten freien Standplatz auf dem Kiwi Holiday Park in der Blenheim Road ergattert. Noch nie
hatten wir bei unseren bisherigen Reisen im April einen Standplatz reservieren müssen, doch dieses Jahr sind noch unheimlich
viele Camper unterwegs - und wie sich noch herausstellen wird, zu 75 % Deutsche.
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Der State Highway 1 zwischen Christchurch, Kaikoura und Picton, wurde in den vergangenen Jahren von Erdbeben und Erdrutschen in Mitleidenschaft gezogen. Ich hatte mir bei dieser Reise angewöhnt, mich am Tag zuvor über die geplante Route zu informieren, ob und wie die gewünschte Strecke befahrbar ist. Wie wir in 2017 immer mal wieder verfolgt hatten, war der SH 1 zwischen Christchurch und Picton in Teilen öfter nicht befahrbar. Und gerade die Verbindung zum beliebten Örtchen Kaikoura auf dem Weg nach Picton war durch das letzte Erdbeben 2017 und seit Februar 2018 schon wieder unpassierbar geworden. Starke Unwetter, so wie der Tropensturm Gita im Februar 2018 -im Hochsommer!!- hatte zu Sperrungen und Umleitungen des Highways geführt. Tagesaktuelle Infos hole ich mir z. B. mit dem Routenplaner der NZ Transport Agency. Die Webseite stellt unter anderem auch sehr übersichtlich die aktuelle Verkehrslage für alle Straßen Neuseelands bereit.
Normalerweise benötigt man für die rd. 180 Km von Christchurch nach Kaikoura ca. 3 Stunden. Bis ca. 50 Km vor Kaikoura kamen wir auch gut voran. Doch dann folgten mehrere einspurige, sehr schmale Baustellenpassagen, in denen ich Blut und Wasser schwitze. Die Räder des Wohnmobils passen gerade so auf die Fahrbahn, hier und da muss ich doch sehr nah am Abgrund fahren. Es beruhigt mich nur wenig, dass sogar dicke Lkws hier entlang müssen.
Aufgrund der vielen Baustellen sind wir eine ganze Stunde länger unterwegs und erreichen erst zur Mittagszeit den Parkplatz auf der
Landzunge Point Kean Viewpoint vor Kaikoura. Es ist sehr windig, aber die Sonne scheint. Als wir vor vier Jahren um
diese Jahreszeit schon einmal hier waren, verloren sich am Viewpoint nur wenige Wohnmobile. Diesmal herrscht Massentourismus. Der Parkplatz
ist überfüllt und wir finden erst nach einiger Zeit eine Ecke, wo wir uns hineinquetschen können. Auch der Top 10 Holiday Park,
den wir immer gerne anfahren, ist später am Abend voll. Wir hatten ihn das erste Mal reserviert.
Vom Parkplatz aus führt ein befestigter steiler Fußweg hinauf auf den Felsen. Oben wird man belohnt mit einem grandiosen Panorama über Kaikoura und die dahinter bis zu 2000 m empor wachsende Bergkette, der Seaward Kaikoura Range. Das nasse Wetter hat auch in diesem Spätsommer dafür gesorgt, dass die Bergkuppen verschneit sind. Die Mittagssonne bringt sie zum Leuchten.
Der kleine Ort selbst ist von Tourismus geprägt. Die Auswirkungen der schweren Erdbeben der letzten Jahre sieht man auf einer
Straßenseite, denn dort sind viele Geschäftsgebäude wegen Baufälligkeit geschlossen. Die "Ruinen" tragen jetzt nicht mehr zur
Attraktivität des Ortes bei.
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Bevor man nach Hanmer Springs fährt, sollte man seinen Benzintank gut füllen. Am Ortseingang gibt es zwar eine Tankstelle, doch die Benzinpreise sind so hoch wie die umliegenden Berge.
Hanmer Springs ist ein reiner von Bergen umgebener Touristenort. Außer Souvenir Shops und Restaurants und im Winter die Skifelder gibt es hier nichts, außer unser Ziel, das Hanmer Springs Thermal Pools & Spa. Weil wir schon gegen Mittag ankamen, nutzten wir natürlich die Gelegenheit und kauften uns eine 2-Tageskarte. Der Sonnenschein bei 22 Grad war genau richtig für den Rest des Tages, um ihn im Thermalbad zu verbringen. Es herrschte für diese Jahreszeit viel Betrieb in der Therme und rings um die Therme herum. Sogar in der Mittagszeit waren alle Parkplätze belegt. Wir mussten uns schon ziemlich abseits stellen. Doch es lohnt sich. Es gibt verschiedene Pools, für diejenigen, die Ruhe suchen und für jene, die Spaß haben wollen, und für Familien die Kinder dabei haben.
Ein weiteres Highlight ein paar Kilometer weiter soll die Buller Gorge Swingbridge sein. Wenn man von dem SH 65 nach links auf den SH 6 abbiegt, erreicht man die Swing Bridge nach ca. 4 Km. Dort gibt es wohl auch einige schöne walkways. Die Brücke kostet natürlich, während die Wasserfälle in Neuseeland ausnahmslos kostenlos sind. Uns allerdings hält das schon beschriebene Wetter von dem geplanten Abstecher ab.
Wie so oft in Neuseeland dauert schlechtes Wetter nicht lange und je näher wir dem Abel Tasman Nationalpark kommen, umso
öfter scheint die Sonne vom immer blauer werdenden Himmel. Und als wir unseren Lieblingsort Motueka erreichen, scheint die Sonne
von einem strahlend blauen Himmel bei 22 Grad Wärme.
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Weil wir schon so oft hier gewesen sind, kennen wir uns auch ganz gut aus; dennoch gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Wir bleiben oft länger, als ich es in meinen Berichten erwähne, denn hier können wir noch recht abseits der großen Touristenströme ein wundervolles Fleckchen Erde Neuseelands genießen - zumindest in der Nebensaison. Und ja, wir nehmen uns dann auch die Zeit und legen uns an den Strand oder holen die Stühle raus und schauen einfach nur so auf die Tasman Bay bis hinüber zu den Bergen der Marlborough Sounds. Hier brauchen wir von Neuseeland nicht mehr zu träumen, wir sind mitten drin im Traum.
Nicht zuletzt ist das Wetter im Spätsommer oder Herbstbeginn sehr stabil mit viel Sonne und warmen Temperaturen. Nachts kann es zwar
schon etwas kühler bis kalt werden, doch entscheidend sind die warmen Sonnenstrahlen am Tag.
Alles, was wir so lieben an diesem Fleckchen Erde, kann man in meinem Reisebericht
Abel Tasman Nationalpark nachlesen.
Doch auch in diesem kleinen Paradies nimmt die Unwetterwahrscheinlichkeit zu. Ein Monstersturm, so bezeichnen ihn die Neuseeländer, tobte z. B. Anfang 2018 über die Inseln. Die Straßenverbindung über den Takaka Hill zur Golden Bay war danach für viele Tage unpassierbar. Im April, kurz bevor wir hier ankamen, gab es Bergrutsche, welche die kurvenreiche Straße von Riwaka nach Marahau teilweise verschütteten. Und nicht nur das, auch die Bankette der Straße sind teilweise unterspült worden, sodass Teile der Straße den Abhang abgestürzt sind. Ein Pkw hatte das wohl unterschätzt und ist, kurz bevor wir an dieser Stelle vorbei kamen, den steilen Abhang in die Tiefe gestürzt. Auch deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmals auf die Webseiten der NZ Transport Agency hinweisen, um sich über die aktuellen Straßenverhältnisse zu informieren.
Am Vormittag dagegen nehmen wir ausgiebig Abschied von unserer "Heimat". Und wohl auch nicht zu früh, denn der Himmel bezieht sich langsam, der Wind frischt auf und wird immer kälter. Die Stadt Nelson fahren wir heute nicht an. In der Vergangenheit waren wir schon des Öfteren hier. Wer Zeit hat sollte die Stadt aber besuchen. Was wir da so gemacht haben, kann man in meinem Reisebericht Nelson 2010 und Nelson 2012 nachlesen.
Wir fahren also bei Nelson um die Tasman Bay herum, die bei Sonnenschein ein wundervolles Panorama mit vom Horizont immer näher heranrückenden Bergen bietet. Dann führt die Straße in die Berge. Auf dem State Highway 6 schrauben wir uns auf breiten Serpentinen hinauf ins Gebirge. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Bei Havelock entscheiden wir uns auf dem SH 6 Richtung Blenheim zu bleiben und gegen den kurvenreichen Queen Charlotte Drive nach Picton. Wer Zeit mitbringt, der sollte vielleicht mal in Erwägung ziehen, in Havelock Mit dem Mail Boat durch den Pelorus Sound zu fahren. Wer wissen möchte, wie wir die Tour auf dem Queen Charlotte Drive nach Picton erlebten, kann das an dieser Stelle nachlesen.
In Blenheim passieren wir die ausgedehnten Weinfelder. Überall stehen Schilder, die zu Weinproben einladen. Das haben wir bisher noch nicht gemacht, dafür braucht es auch einen Tag extra, weil man nach solch einer Weinprobe nicht unbedingt weiterfahren sollte.
Irgendwann erreichen wir dann unser Tagesziel. Picton ist immer noch ein kleiner verschlafener Ort. Aber den Ort würde es auch ohne den Fährhafen geben, alleine schon deshalb, weil der Queen Charlotte Drive hier endet. Er bietet nämlich traumhafte Ausblicke auf den Queen Charlotte Sound. Wir sind ihn heute nur ein kleines Stück aus Picton hinaufgefahren, dennoch kommen wir an traumhaften Panoramen vorbei. Weniger traumhaft ist die Straße an sich, die nur aus Kurven besteht. Sie verlangt einem nicht das fahrerische Können ab, wie die Straße zum Takaka Hill hinauf bei Motueka. Doch hier brettern Holzlaster um die Kurven, dass einem angst und bange wird.
Normalerweise übernachten wir in Picton immer auf dem Parklands Marina Holiday Park an der Waikawa Road.
Doch diesmal haben wir die Befürchtung, dass wir auf dem an sich sehr schönen Platz im Grünen nahe dem Yachthafen wegen der
letzten starken Regenfälle in der Gegend auf den Rasenflächen versinken. Wir fahren etwas weiter den Waikawa Bay Holiday Park an,
ein Kiwi Platz. Mit etwas Mühe kommen wir mit unserem großen Gefährt in die Einfahrt, doch der Platz ist ganz o. k. für eine
Nacht.
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Das schön hergerichtete Hafengebiet Pictons lädt immer noch ein, um auf einer Bank sitzend die ankommenden und abfahrenden Fähren zu beobachten. Wir bummeln etwas im Zentrum durch die vielen Geschäfte auf der High Street. Auf der Hafenpromenade laden viele Bänke zum Ausruhen ein und so genießen wir unter einem Baum den Blick auf Wasser, Berge und die ein- und auslaufenden Fähren.
Die Nachmittagsfähre ist voll. Es fahren u. a. noch sehr viele Camper und Wohnmobile auf das Schiff. Viele der Mitreisenden suchen
vergebens nach Sitzplätzen. Die jungen Leute machen es sich auf dem Boden bequem.
Pünktlich mit der Einschiffung fängt der versprochene Regen an. Normalerweise ist es ein Genuss, die Ausfahrt
auf dem oberen Deck bei strahlendem Sonnenschein durch die Inselwelt bis zum offenen Meer zu beobachten. Daraus wird heute leider
nichts. Nach über einer Stunde und der letzten Kurve bei Arapawa Island erreichen wir plötzlich das offene Meer. Normalerweise
hat man in der Ferne die Nordinsel schon im Blick und trotzdem wird es noch 2 Stunden dauern, bis wir wieder anlegen. Die Cook Strait
präsentiert sich an diesem Nachmittag mit viel Regen, schlechter Sicht aber ruhiger See. Die Nordinsel ist erst zu sehen, als wir
schon seine Küste erreicht haben.
Der vorhergesagte Orkan tobt sich zur gleichen Zeit im Raum Auckland und der Coromandel-Halbinsel aus. Aber auch ohne besonderen Orkan kann die Überfahrt zu einem anderen Erlebnis werden. Dann muss das große Schiff gegen hohe Wellen ankämpfen und es geht auf und ab, nach rechts und nach links und wieder auf und ab. Die seekranken Menschen liegen dann in den Gängen herum.
Das Foto ist nicht bei dieser Reise entstanden, denn heute es ist bereits dunkel und es regnet Bindfäden, als wir in Wellington von Board fahren. Wir schlagen gleich die Nordrichtung ein, um den Top 10 Hutt Holiday Park zu erreichen. Wir fahren um die weite Bay des Wellington Harbour herum bis Lower Hutt. Der Holiday Park ist nichts Besonderes, viele der Mitreisenden von der Fähre wählen ihn ebenfalls für diese Nacht. Der Andrang heute ist riesengroß, sodass die Wohnmobile überall bei der Anfahrt im Weg stehen.
Wie das aktuelle Wetter in Neuseeland gerade ist, erfährt man beim Neuseeland Wetterdienst.
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