Lothars Reiseberichte

Las Vegas und Grand Canyon

Las Vegas und Grand Canyon waren Ausgangspunkt und Ziel einer Rundreise mit dem Wohnmobil durch Kalifornien. Die Stadt und seine Spielerparadiese in den vielen Hotels muss man nicht nur bei Tageslicht, sondern natürlich auch bei Nacht erlebt haben. Und wenn man schon ein paar Tage hier verbringt, sollte man auf jeden Fall auch den Grand Canyon besuchen.

Die Stadt Las Vegas

Auf dem Weg in den Westen der USA bietet sich ein Zwischenstopp in der Spielerstadt Las Vegas an. In nur 11½ Stunden sind wir im März 2009 von Frankfurt über Grönland und der Hudson Bay direkt nach Las Vegas unterwegs. Weil das internationale Flughafen Terminal relativ klein ist, dauerte die Einreise auch nicht sehr lange. Der Emigration Officer zeigte sich sehr kurz angebunden. Er wollte nur wissen, warum wir in die USA einreisen und wie lange wir vorhätten zu bleiben. Über die Einreiseformalitäten an sich gibt es mehr Informationen auf meiner Webseite Nord Amerika - Allgemeine Tipps. Jedenfalls reisten wir recht stressfrei ein.

Wir hatten im Hotel Hampton Inn reserviert, das auch einen Shuttle Bus im Einsatz hat. Man brauchte nur im Hotel anrufen. Von anderen Reiseberichten wussten wir, dass es ein Hotelbus-Telefon geben soll. Ich fand nur ein einziges normales Telefon in der Ankunftshalle, dafür fehlte mir jedoch das nötige Kleingeld. Deshalb karrten wir die Koffer zum Taxistand und ließen uns für 15 Dollar incl. Trinkgeld zum Hotel bringen.

Das Geschehen in Las Vegas spielt sich tagsüber und nachts rund um den drei Kilometer langen Las Vegas Blvd. (kurz Strip genannt) ab. Es stellt sich die Frage, was muss man gesehen haben, worauf kann man verzichten? Lohnt es sich tagsüber über den Strip zu laufen oder nur nachts? Welches Casino ist empfehlenswert, welches Hotel, welche Show? Soll man in Las Vegas heiraten oder nicht? Die Antwort ist faszinierend, passend zum Ort: Alles, was Du gesehen hast, war sehenswert, alles was Du nicht gesehen hast, aus welchen Gründen auch immer, Du hast nicht viel versäumt.

Fast jedes Hotel am Strip bietet mehr als nur Zimmer zum Wohnen und ein Casino zum Zocken. Viele warten mit einer besonderen Attraktion im Außenbereich oder mit einem Erlebnisbereich im Inneren auf. Vieles lässt sich sicher auf den einschlägigen Webseiten nachlesen, an dieser Stelle präsentiere ich unsere speziellen persönlichen Eindrücke.
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Hotel Hampton Inn Tropicana

Wir empfanden das Hotel als empfehlenswert, was aber Geschmackssache ist. Denn wer mitten im Casinotrubel wohnen möchte ist hier falsch. Das Hotel ist relativ klein, abends spärlich beleuchtet, und es verlieren sich nur um die sechs Spielautomaten in der Lobby. Doch wer nicht erst durch das Casinos hindurch zur Rezeption und anschließend nochmals durch das Casino sein Zimmer suchen will, wem egal ist, dass sein Hotel von außen etwas trist wirkt und abends nicht in zuckenden Lichtorgien erstrahlt, und wer etwas Abseits vom Trubel auf dem Strip ein ruhiges Hotel sucht, der ist hier richtig.

Zum Strip und zum Flughafen fährt der kostenlose Hotel Shuttle. Das Luxor ist in Sichtweite, doch man kommt nicht direkt hin, weil die viel befahrene Interstate 15 dazwischen liegt. Es gibt aber einen Gehweg auf der Südseite der Tropicana Ave. auf dem man in ca. 15-20 Minuten zum Strip hinunter gelaufen ist. Da man die Auffahrten zur Interstate kreuzen muss, ist es ratsam den Verkehr im Auge zu haben. Die Fußgängerüberwege sind mit Ampeln gesichert. Rot bedeutet: Warten. Grün bedeutet: Renne um Dein Leben. Fußgänger sind für amerikanische Autofahrer Freiwild. Hat man die Kreuzung The Strip und Tropicana Ave gesund erreicht, bietet sich hier die freie Casino-Wahl: Rechts das Excalibur, dahinter das Luxor, links das New York New York, gegenüber das MGM.

Ich denke allerdings, im Sommer bei 45 Grad im Schatten ist es mit dem Shuttle bequemer. Der fährt allerdings nicht zurück. Vom Strip zum Hotel muss man laufen oder man nimmt ein Taxi (10-12 Dollar).

Das Hampton Inn zeichnet sich aus durch freundliches Personal, große saubere Zimmer mit großem Bad und mit guten Betten und vor allen Dingen mit Frühstück. Wie in den USA üblich, darf man daran allerdings keine deutschen Maßstäbe ansetzen. Doch Bagels, Muffins, Marmelade, Cornflakes, kleines Gebäck, Croissants, Toast, Joghurt, Eier, Schinken, Würstchen, frisches Obst gibt es jeden Morgen genauso verschiedene Säfte, frischen Kaffee. Freies Parken. Neben dem Hotel befindet sich eine Tankstelle mit einem Mini-Supermarkt, dort bekommt man gängige Lebensmittel und sogar belegte Sandwiches (die schmecken aber nicht besonders).
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Im Casino

Rechts und Links des Strip stehen die Themenhotels. Betritt man ein Hotel, befindet man sich sogleich in der Spielhalle. Die Luft ist erfüllt von hunderten dudelnden Spielautomaten, im gedämpften Licht blinkt es von überall her und es zucken Lichter durch die schummrigen Hallen. Vor den Automaten in unüberschaubaren Reihen sitzen sie, die, die auf das große Geld hoffen oder sich nur die Zeit vertreiben wollen. An den Spieltischen wird gezockt. Die Gesichter der Spieler sind teilweise verzerrt zu erstarrten Masken oder auch Poker face genannt. Ja, so stellt man sich einen Zocker landläufig vor. Die einarmigen mechanischen Banditen sind modernen Hochleistungscomputern gewichen.

Diese Automaten knöpfen einem nur noch selten Bargeld ab. Nein nein! Mit Bargeld läuft hier nichts mehr, man braucht Chips bzw. Chipkarten, die man zuvor beim Chashier kaufen und aufladen muss. Der von früher bekannte Hebel rechts an der Automatenseite ist einer Tastatur gewichen mit mindestens 30 verschiedenen Tasten in mehreren Reihen, die man in einer bestimmten Reihenfolge drücken muss, damit die bunten Anzeigen in Bewegung kommen. Und wenn es dem programmierten Microchip auf dem Motherboard gefällt, nachdem er vielleicht die Fingerabdrücke und das digital gescannte Gesicht analysiert hat, und die bisher zum Rechenzentrum übertragenen Tageseinnahmen schon die Eintausendprozentmarke übersprungen haben, dann, ja dann werden immer noch keine Coins als Gewinn ausgespuckt sondern ein paar Dollar auf der Chipkarte gutgeschrieben. Man muss ja die Zocker bei Laune halten. Doch wenn man nicht aufpasst, landen sie gleich wieder im neuen Spieleinsatz, um das nächste Glück herauszufordern; es muss doch einfach mal klappen mit dem Hauptgewinn. Tatsächlich ist die Karte schneller leer, als man die Auszahltaste hätte drücken können.

Hat man endlich sein Geld verspielt, lachen einem die strahlenden Gesichter des Nachbarn von nebenan von knallbunten Werbetafeln als Winner of The Month frech ins Gesicht, die angeblich den Jackpot geknackt haben wollen. Man muss schon einen starken Willen haben, um den klug platzierten psychologischen Einflüssen Richtung Ausgang zu entkommen und nicht in Jetzt-erst-recht - Manier noch einmal die Karte aufzuladen. Es gehört auch zur Psychologie der Spielhallen, dass man den Ausgang trotz aller Wegweiser nicht so leicht findet. Wenn man ihn dann endlich erreicht hat, muss man mit rechnen, dass es sich nur wieder um den Eingang zur benachbarten Spielhalle handelt.
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Hotel Bellagio

Die kostenlose Attraktion am Hotel hat uns magisch angezogen. Zwischen dem Strip und dem Bellagio befindet sich ein kleiner See. Unscheinbar schwimmen tagsüber im gleißenden Sonnenlicht ein paar Enten herum. Doch schaut man genauer hin, liegen Wasserrohre und Strahler unter der Wasseroberfläche. Irgendwann, nachdem ein paar Gongs aus den Lautsprechern am Fußweg ertönten, schießen gigantische Wasserfontänen zum Takt von klassischer oder anderer orchestraler Musik durch die Luft. Besonders imposant wirkt das Ereignis in der Dunkelheit, wenn die Wasserfontänen angestrahlt werden. Das Schauspiel endet so plötzlich, wie es begann. Für die Zeiten der Show sowie eine Musikliste folge dem Link zu den Bellagio Fountains.
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Hotel Venetian

Das Venetian Resort Hotel Casino ist im Stil der italienischen Stadt Venedig nachempfunden, außen genauso wie innen. Doch drinnen wandelt man unter einem künstlichen blauen Himmel mit leichten weißen Wölkchen und im Lichterschein, der eine romantische Abenddämmerung suggeriert, an venezianischen Kanälen entlang. Auf beiden Seiten des gewundenen knietiefen Kanals animieren Geschäfte hinter venezianischen Fassaden zum Einkaufen auf einem Platz, der dem Markusplatz in Miniausgabe gleichkommt, laden Restaurants mit Außenbestuhlung und verschnörkelten Straßenlaternen zum italienischen Eiscafé oder zu Spaghetti mit Tomatensoße. Man kann auf der nachempfundenen Rialtobrücke den Kanal überqueren, auf dem sich die Besucher in venezianischen Gondeln von einem singenden Gondoliere ein paar Hundert Meter herumfahren lassen.
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Freemont Street

Mit der Buslinie The Deuce, die den Strip für 3 Dollar rauf und für 3 Dollar wieder runter fährt, steigen wir an der Bushaltestelle vor dem MGM Grand ein und lassen uns in einer knappen Stunde nach Downtown zur Freemont Street fahren. Das Erlebnis ist bei Dunkelheit zu empfehlen. Man sollte dabei Folgendes beachten: Der Bus benötigt eine knappe Stunde vom MGM Grand bis zur Freemont Street. Nach Einsetzen der Dunkelheit wollen viele Menschen gleichzeitig dorthin, dementsprechend überfüllt sind die Busse. Auch wenn er mit Klimaanlage ausgestattet ist, macht das keinen großen Spaß. Es empfiehlt sich daher noch bei Helligkeit loszufahren, um bei Dunkelheit anzukommen.

Um heutzutage wenigstens ein paar Besucher vom Strip in die Freemont Street zu locken, das frühere Vergnügungszentrum im Norden der Stadt in Downtown Las Vegas, wurde die Straße mit einer 27 Meter hohen, gewölbeförmigen Kuppel auf 450 Meter überspannt. An der Unterseite ist ein Display angebracht, das aus 2,1 Millionen LEDs besteht. Aus 220 Lautsprechern mit einer Gesamtleistung von 550.000 Watt kommt zu bestimmten Zeiten die passende Musik. Vor Beginn einer Show werden an den angrenzenden Casinos die Beleuchtungen abgeschaltet. Hat man zuvor den Strip kennengelernt, kommt es einem so vor, als würde man in das Las Vegas der 70ger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückversetzt. Wobei die 70ger damals gar nicht so schlecht waren ... .
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Stratosphere Tower

Vom 356 Meter hohe Stratosphere Tower bietet sich ein atemberaubender Blick auf Las Vegas und das Umland. Am Tage bei guter Sicht kann man sogar den Beginn des Grand Canyons erahnen. Sicherlich ist auch das nächtliche Lichtermeer eine Tour auf den Tower wert.

Sonst noch

Es gibt noch unzählig mehr in Las Vegas zu sehen und zu erleben, hier noch eine kleine Auswahl, die ich der Seite Las Vegas Sehenswürdigkeiten entnommen habe:

Hotel New York New York
Mit einer Achterbahn kann man von außen um den Hotelkomplex kreisen.

Volcano - Vulkanausbruch vor dem Mirage Hotel
Diese Attraktion ist kostenlos, soll sehr beeindruckend sein.

The Sirens of TI - Seeschlacht vor dem Treasure Island Hotel
Vor dem TI - Treasure Island Hotel findet täglich vier mal eine Seeschlacht statt.

Forum Shops im Caesars Palace
Das ist eine Shopping Mall im Caesars Palace Hotel wo auch mit einem künstlichen Himmel ein Tag simuliert wird.

Shark Reef im Hotel Mandalay Bay
In diesem Hotel gibt es ein riesiges Aquarium.

Las Vegas Shows
Es empfiehlt sich Karten für die Shows schon in Deutschland zu buchen. Wem es nicht so genau drauf ankommt, kann sich morgens auf eine Stand By Liste im jeweiligen Hotel, in dem die Show stattfindet, setzen lassen und hoffen, abends eine Karte zu ergattern.
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Verkehrsmittel in Las Vegas

Mit dem Bus

Wer behauptet, in den USA gibt es kein oder ein schlechtes öffentliches Nahverkehrsnetz, kennt die USA nicht. Das Busnetz in Las Vegas ist gut und günstig. Zum Beispiel fährt die Buslinie The Deuce 24 Stunden am Tag. Von Morgens bis Abends verkehrt sie alle 7-8 Minuten den Strip von den ersten Hotels im Süden bis Downtown im Norden rauf und runter. Eine Strecke kostete 2009 drei Dollar. Es gibt Ticketautomaten, man kann auch beim Fahrer bezahlt. Man muss die Scheine bei ihm in einen Einzahlautomaten stecken. Achtung: Weil den Busfahrern verboten ist, Geld in die Hand zu nehmen, händigt er kein Wechselgeld aus. Also den Fahrpreis passend bereithalten.

Mit der Monorail

Hinter dem MGM Grand Hotel, in deren Casino wir auch einmal die Orientierung verloren hatten, befindet sich die Haltestelle der Monorail. Die Strecke führt parallel zum Strip hinter den Hotels hinauf bis zum Stratosphere Tower. Das Vergnügen, dass uns die einfache Fahrt 5 Dollar gekostet hat, hält sich in Grenzen. Denn die Hotelrückseiten sehen aus wie alle Hotelrückseiten auf dieser Welt. Hätten wir den Bus genommen, der den Strip rauf und runter fährt, wäre das Erlebnis für 3 Dollar abwechslungsreicher gewesen (siehe Freemont Street).

Entspannt steigen wir an der Haltestelle Flamingo / Cesars Palace aus und wollten zum Strip. Wegweiser zeigen aber nur den Weg entweder ins Harrah's Hotel oder ins Hotel Imperial. Warum sollten wir auch nicht durch eines dieser Hotels gehen. Gesagt, getan. Wir landen automatisch wieder im Casino. Es gibt jede Menge Wegweiser zum Ausgang, den finden wir aber erst nach einem mehrfachen, unfreiwilligen Rundgang durch die Casinolandschaft. Wir waren froh, das Gedudel der Automatenstraßen mit dem Erreichen des Ausgangs hinter uns zu lassen. Das Problem war nun, dass der Hotelein/ausgang auf der Rückseite des Hotels liegt, der Strip liegt auf der Vorderseite. Erst nach mehrfachen Irrläufen über Hinterhöfe, Parkhaus, Mülltonnenstraße und Lkw-Versorgungsrampen den Angestelltenzugang zum Strip zu finden. Schweißgebadet besorgen wir uns erst mal einige Wasserflaschen beim angrenzenden McDonalds.

Mit dem Taxi

Taxis gibt es reichlich, nur oft nicht da, wo man sie braucht. Ein Taxi aus dem Straßenverkehr mit der erhobenen Hand anzuhalten, das klappt nur im Fernsehen oder in anderen amerikanischen Städten, nicht hier in Las Vegas. Die fahren lieber zu den Hotels und stellen sich dort in die Schlange, weil sie dort mit zahlungskräftigen Gästen rechnen. Deshalb sind wir, wenn die Füße müde wurden, zum Eingang eines der großen Hotels und haben uns in die Schlange der Wartenden eingereiht.

Die meisten Taxifahrer sind freundliche Leute, einige suchen das Gespräch, manche waren schon einmal in Frankfurt oder kennen zumindest Franz Beckenbauer oder Miroslav Klose. Die Fahrt vom Strip zum Hampton Inn kostete im Schnitt nicht mehr als 12 Dollar inklusive Trinkgeld.
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Essen und Trinken

Las Vegas Buffet

Es gibt unendlich viele Webseiten, auf denen die Hotels verzeichnet und bewertet sind, die ein Buffet anbieten. Deshalb verweise ich auf die bekannten Suchmaschinen. Wir hatten das Vergnügen im Luxor Hotel. Allerdings traten beim Besuch dieses Buffets zwei Probleme auf: Das eine war, wir fanden das Restaurant erst nach langem suchen, das andere war, dass wir nicht wussten, auf welche der leckeren Speisen wir verzichten sollten, um nicht zu platzen.

Das Luxor ist ja auch nicht so riesig um sich zu verlaufen, wir folgten auch immer brav den Wegweisern unter der Decke, trotzdem fanden wir die Treppen ins Untergeschoss nur mit Mühe nach langem Suchen. Am Eingang des riesigen Restaurants zahlt man dann den Buffetpreis pro Person. Innen drin muss man sich erst mal orientieren, um sich einen Überblick über das Angebot auf endlos langen Theken zu verschaffen. Das Essensangebot ist so vielfältig und riesig, dass mit Sicherheit jeder etwas findet. Ich meine richtiges Essen, kein Fast Food. Egal was man sich auf den Teller häuft, es schmeckt. Es herrscht freie Platzwahl, die Getränke werden beim herumlaufenden Personal bestellt. Sollten wir noch mal in Las Vegas sein, hierher kommen wir gerne wieder.
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Heiraten in Las Vegas

Was wäre Las Vegas, wenn man hier nicht im Vorbeigehen, spontan oder zwischendurch, mal eben heiraten könnte. Die passenden Hochzeitskapellen stehen gleich am viel befahrenen Las Vegas Blvd., dem 4-spurigen Highway hinter dem Stratosphere Tower Richtung Norden. Für ganz eilige gibt auch die Möglichkeit des Drive Throu. Man fährt, ähnlich wie bei McDonalds, am Autoschalter der Kapelle vor. Man braucht auch gar nicht auszusteigen, der Pfarrer kommt direkt ans Auto. Nach ungefähr 7 Minuten ist der Trauung erledigt und man kann wieder in die Casinos zum Zocken.

Wer es nicht so eilig hat, kann dann noch mit seiner Hochzeitsgesellschaft unter einer verschnörkelten Drahtpergola, ausgelegt mit einem Kunstrasen-Teppich in romantisch schnulzigem Ambiente auf einer weißen oder roten eisernen Drahtgestellbank ein Hochzeitsfoto machen lassen. Das Zeremoniell wird unterstützt von aufheulenden Auto-, Lastwagen-, und Motorradlärm im vorgegebenen Takt der grünen Ampel von der nicht weit entfernten Straßenkreuzung. Das ist jetzt aber kein Service der Hochzeitsfirma sondern nur der normale Straßenlärm.
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Grand Canyon

Las Vegas ist der ideale Startpunkt, um den Grand Canyon zu besuchen. Es gibt dutzende Anbieter von allen möglichen Touren zum Canyon, will man nicht selbst mit einem fahrbaren Untersatz dort hin. Wir hatten uns einen dreistündigen Rundflug aus einem einschlägigen Katalog in Deutschland ausgewählt. Dass die drei Stunden aus der jeweils einstündigen Anfahrt zum Flughafen in Boulder City mit entsprechend lange Rückfahrt nach Las Vegas bestanden und somit die reine Flugzeit auf eine knappe Stunde reduziert wurde, war dann schon etwas überraschend. Da wir morgens den ersten Flug gebucht hatten, mussten wir sehr früh aufstehen, um hinüber zum Luxor zu laufen, wo wir mit einem Minibus abgeholt wurden. Mit etwas Verspätung kurvte er um den Block zum Eingang des Excalibur um weitere Leute aufzunehmen. Toll! Das Excalibur wäre für uns näher gewesen. Jetzt mussten wir noch eine gute halbe Stunde auf Leute warten, die vom Busfahrer erst geweckt werden mussten. Toll!

Am Flughafen in Boulder City lief das Einchecken problemlos, nachdem sich jeder auf eine Waage stellen musste. Daraufhin wurden die Gruppen auf die Flugzeuge verteilt. Jeder der Mitreisenden hatte einen Fensterplatz mit großem Fenster. Sitzt man vorne, stören allerdings die Propeller beim Fotografieren oder Filmen. Und größer als 1,70 m darf man auch nicht sein, sonst weiß man nicht wohin mit seinen Beinen.

Was uns nach dem Start allerdings passierte, war ein knapp einstündiger Flug mit außergewöhnlichen Aus- und Einblicken in die Welt des Grand Canyon. Er beginnt gleich hinter dem Hoover-Damm, den wir nach wenigen Minuten überflogen. Die Schluchten sind bis zu 1.800 m tief, begrenzt von imposanten Felsformationen. Ich habe keine Ahnung, wie weit wir in den ca. 450 Kilometer langen Canyon hineingeflogen sind. Nach jedem Richtungswechsel bietet sich ein neuer grandioser Ausblick. Die Zeit vergeht im wahrsten Sinne wie im Fluge. Ein kleiner Nachteil eines Fluges am Tage ist jedoch, dass die außergewöhnlichen Farbenspiele der Gesteinsschichten des Grand Canyon nicht richtig zur Geltung kommen. Die kann man nur während des Sonnenuntergangs gut betrachten. Davon konnten wir uns auf dem Heimflug überzeugen, den wir abends in Las Vegas antraten und der uns aus ca. 8.000 m Höhe eine phantastische Abschiedsvorstellung mit dem Farbenspiel des Grand Canyons bescherte.

Fotogalerie Grand Canyon


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